Mösli auf dem verschneiten Üetliberg

Um 18:00 Uhr fand man am Bellevue eine Horde aufgeregter Kinder und Jugendlicher mit grossen Rucksäcken vor. Die roten Falken – bereit für das alljährliche Sonnenwendemösli. Trotz Kälte und hohem Schnee wagten wir den Aufstieg zum roten Haus im Grünen bzw. weissen. ;D Von der Busstation „Im Hüsli“ liefen wir los. Bald kamen wir zum Waldrand, wo der berühmt berüchtigte Zick-Zackweg startet. Erstaunlicherweise kam uns der Aufstieg trotz Schnee und Dunkelheit eher leichter vor. Bei der Zwischenstation angekommen, beschlossen wir, nicht den Mösliweg zu gehen, da dies doch etwas gefährlich gewesen wäre. Wir kamen im Mösli an, wo uns Spaghetti erwarteten. Danach hielten wir den Lagerrat ab, bei dem wir klärten, wer wo schläft. Dann machten wir unsere Betten bereit. Als die Kinder bereits in ihren Betten lagen, kamen plötzlich zwei Gestalten herein, die unverständliche Sätze von sich gaben und sagten sie bräuchten Hilfe, da „sie“ diesmal stärker wären. Wir erklärten ihnen, dass dies wahrscheinlich die Hexe und der Teufel waren, die von einer Organisation sprachen, die die Weltherschaft übernehmen will. Danach schliefen die Kinder ein. Den Jugendlichen kam es natürlich nicht in den Sinn zu schlafen, weshalb sie das Bad kurzerhand zu einem Friseursalon umfunktionierten. Das Ergebnis dieser Aktion ist nicht zu übersehen. Sophie hat blaue Haare, Thalia einen extremen Stufenschnitt und Sahar wesentlich kürzere Haare. Am nächsten Morgen überraschten uns die Köche mit Crêpes. Wir freuten uns darüber, denn meistens war das Frühstück im Lager sehr unspektakulär. Das Morgenprogramm war getrennt. Die Kinder guetzleten Brunzli und Meiländerli und die „Jugis“ schauten sich den Film „Wüstenblume“ an, um später darüber zu diskutieren. Zum Mittagessen trafen wir uns wieder am grossen Tisch, an dem ein paar neue Gesichter sassen. Ein paar Helferinnen und ein Helfer aus Bern waren für einen Tag gekommen. Sie hatten für uns ein Outdoorprogramm vorbereitet, welches nach dem Essen stattfand. Wir mussten uns in zwei Gruppen aufteilen und verschiedene Aufgaben lösen, um die Schatzkarte für einen versteckten Schatz zu bekommen. Beim Bau einer Schneefrau zeigten sich die beiden Gruppen sehr kreativ. Die eine Gruppe verbuddelte Reyna in einem Schneehaufen. Eine Schneefrau mit echtem Kopf also. Die andere Gruppe schaufelte unkoordiniert Schnee zusammen. Nach kurzer Zeit entschlossen sie sich, dass aus den zwei entstandenen Hügeln die Brüste der Frau werden sollten. Sie stampften ihren Rock in den Schnee, zeichneten Ihr ein Gesicht und setzten sich in ihren Bauch, da sie schwanger von Zwölflingen war (und deshalb auch so grosse Brüste hatte :D). Am Ende hatten beide Gruppen gleich viele Punkte, weshalb beide Gruppen eine Hälfte der Karte bekamen. Gemeinsam konnten wir den Schatz finden. Danach gingen wir schnell ins Haus, da wir doch langsam kalte Füsse hatten. Die Jugendlichen schauten den Film zu Ende und diskutierten über Zwangsehen, Scheinehen, Feminismus und Beschneidung. Es war eine angeregte Diskussionsrunde. Zudem legten sie fest, über was sie als nächstes bei ihren Jugendlichenprogrammen sprechen wollten und einigten sich schliesslich auf Aktuelles. Nach dem gemeinsamen Abendessen gingen wir raus ans Feuer und sangen Falkenlieder. Die Kinder gingen schlafen. Und schon gingen die Vorbereitungen für die Nachtaction los. Letzte Unklarheiten wurden besprochen, Rollen verteilt, leute geschminkt und verkleidet. Dann ging es los. Wir wurden von Glockengeleut, Schreien und Klopfen geweckt. Viele von uns waren verschwunden und aus dem Essaal vernahm man Geräusche. Wir gingen nach unten und fanden Sophie vor. Die jedoch behauptete nicht mehr Sophie zu sein. Sie sei von einer Organisation zur Puppe gemacht worden. Innerhalb weniger Stunden werde sie eine Puppe sein und den Anweisungen des Puppenmeisters folgen müssen. Wir folgten Sophie in den Wald, doch dort wurde sie entführt. Das Letzte, was wir von Ihr wussten, war, dass wir der Hexe und dem Teufel vertrauen sollten. Zum Glück taten wir dies, denn sie hatten ein Mittel, das Puppen wieder zu Menschen macht. So konnten wir unsere Freunde zurückgewinnen und schliesslich den Puppenmeister besiegen. Im Mösli gab es dann falsche Spiegeleier (ein Zwieback mit Vanillecreme und einer halben Pfirsich). Danach gingen wir wieder schlafen. Am nächsten Morgen gab es Fotzelschnitten. Wir packten unsere sieben Sachen zusammen, räumten unsere Zimmer auf und gingen nach draussen, um Spiele zu spielen, während die Helferinnen und Helfer das Haus putzten. Dann gingen wir zurück nach Zürich. Es war ein tolles, kaltes, deliziöses, angsteinflössendes Lager.

Fanny

Fotos vom Weekend

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